Mehr zu einzelnen Schutzgebieten
NSG Murnauer Moos
Weite Streuwiesen, naturbelassene Hochmoore und natürliche Waldinseln (sog. „Köchel“) vor einer herrlichen Bergkulisse: Das größte Alpenrandmoor Mitteleuropas ist ein Refugium für viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
NSG Westlicher Staffelsee mit angrenzenden Mooren
Blühende Streuwiesen und glasklares Wasser des Staffelsees vor dem Bergpanorama des Estergebirges: Ein Voralpen-Idyll im Blauen Land.
Extensive Nutzungsformen haben die Streuwiesen zwischen eingestreuten Spirkenfilzen westlich des Staffelsees erschaffen. Durch den kleinräumigen Wechsel verschiedener Lebensräume konnte sich eine hohe Artenvielfalt ausbilden. Durch randlichen Torfabbau und zur ehemaligen Streuwiesennutzung notwendige Entwässerungen und Spirkenrodungen sind die Hochmoore heute unterschiedlich stark degeneriert.
Oberes Loisachtal
Streuwiesen, Quellseen und Quellaufstoßmoore, Auen, Schwemmkegel und verschiedene Trockenbiotope kennzeichnen den Talraum unter dem Südabfall des Estergebirges.
Moor-und Streuwiesenkomplexe im Oberen Loisachtal
Der Großteil des Loisachtals zwischen Farchant und Eschenlohe wird von ausgedehnten Streuwiesen- und Moorflächen geprägt, die zusammen mit dem Murnauer Moos und den Kochelsee-Mooren eine etwa 25 km lange deutschlandweit einzigartige Verbundachse bilden.
Weite Bereiche des national bedeutsamen Pfrühlmoos werden von einzigartigen Hochmoorgesellschaften eingenommen, die neben Schlenken-Torfmoosgesellschaften enge Verzahnungen mit Latschen-Bergkiefern-Filzen aufweisen.
Aufgrund des teilweise außerordentlich typenreichen Spektrums zeichnen sich die Moor-und Streuwiesenkomplexe im Loisachtal durch eine artenreiche und wertvolle Flora mit teilweise äußerst seltenen und stark bedrohten Sippen und Pflanzengesellschaften aus.
Schneeheide-Kiefernwälder und Alpenmagerweide im Oberen Loisachtal
Auf dem Schwemmkegel des Kuhfluchtgrabens bei Farchant wachsen Schneeheide-Kiefernwälder, ein besonders wertvolles Trockenwaldökosystem, das in Bayern zu den seltenen Waldgesellschaften gehört. Durch jahrhundertelange extensive Beweidung ist eine parkähnliche Landschaft, die „Föhrenheide“, entstanden. Diese noch heute zum überwiegenden Teil in traditioneller Form als Heimweide genutzte Alpenmagerweide ist besonders artenreich.
Estergebirge
Hangschutt- und Schluchtwälder, Borstgras- und Magerrasen, Latschengebüsche, alpine Zwergstrauchheiden, Quellmoore und Felsen. Der etwas über 2.000 m hohe subalpine und alpine Gebirgsstock zeigt verschiedene Facetten mit hohem Strukturreichtum.
In der Karstschüssel des Michelfeldes finden sich zahlreiche eindrucksvolle Karsterscheinungen wie Karren, Dolinen und Höhlen. Am Wildsee auf 1.400 m finden sich neben einer bemerkenswerten Unterwasservegetation ungewöhnliche Schwingdeckenmoore für diese Höhenlage. Hier fliegen seltene Libellenarten.
Das Estergebirge gehört zum EU-weiten Natura-2000-Schutzgebietsnetz und ist sowohl FFH-Gebiet als auch EU-Vogelschutzgebiet. Es ist u.a. Lebensraum für zahlreiche alpine Vogelarten wie Alpenschnee-, Auer-, und Birkhuhn. Weitere geschützte Arten sind Frauenschuh und Alpenbock.