Biosphärenregion Berchtesgadener Land

Kehlsteinhaus mit Blickrichtung gen Göttschen, Reitalpe, Hochstaufen,...
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Name: Biosphärenregion Berchtesgadener Land

Gebietsgröße: 350 km²

Betreut seit: Januar 2022

Bedeutung:

Kulturlandschaftsraum mit artenreicher Bergnatur und vielfältiger Naturausstattung.

Typische Lebensräume:

Das Berchtesgadener Land ist landschaftlich repräsentativ für die nördlichen Kalkalpen mit seinen Bergmischwäldern, Fichtenwaldkomplexen, Seen und Alpinen Flusslandschaften, Flachland- und Bergmähwiesen, Streuwiesen, Almweiden, alpinen Matten, Krummholzgebüsch, Zwergstrauchheiden und Felsschuttfluren. Quellmoore, Übergangsmoore, Hochmoore und Kalktuffquellen.

Besonderheit:

Auch finden sich hier sogenannte Tratten und Ötzen - locker bestandene, parkähnliche Baumbestände, welche durch eine bestimmte landwirtschaftliche Nutzung entstehen und fast ausschließlich im Berchtesgadener Land vorkommen.

Mehr Informationen

Der Landkreis Berchtesgadener Land liegt im südöstlichstem Zipfel Deutschlands und ist seit 2010 ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat, dessen Kernzone im Süden der Nationalpark Berchtesgaden umfasst.

Das durch die Gebietsbetreuung betreute Gebiet liegt nördlich des Nationalparks und umfasst u.a. das Lattengebirge, das Saalachtal, den Thumsee, einen Teil der Östlichen Chiemgauer Alpen, Aschau, die Reitalpe, Jenner, Untersberg, Teisenberg und Hochstaufen.

Die Biosphärenregion Berchtesgadener Land ist das einzige Biosphärenreservat Deutschlands, welches im Alpenbereich liegt und verfügt über eine einzigartige, artenreiche und über Jahrhunderte durch den Menschen geformte Kulturlandschaft, die geprägt ist durch eine kleinstrukturierte Landwirtschaft.

Auch ist das Berchtesgadener Land touristisch erschlossen und verfügt über ein  ausgeprägtes Wegenetz, mehrere Wintersportgebiete und Alpenvereinshütten für Erholungssuchende und Freizeitnutzer wie Wanderer und Skifahrer.

Die Biosphärenregion beheimatet mehr als 1700 Tier- und 1700 Pflanzenarten. Diese sind spezialisiert und besiedeln unterschiedliche Bereiche im Tal oder im Hochgebirge – auf die sie jeweils angepasst sind. Viele der Arten sind selten, bedroht und geschützt.

 

Auerhahn (c)Florian Marchner
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BGL©FlorianMädler
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Flussuferläufer (c)Henrik Klar-Weiss
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Name: Julia Werner

Ausbildung:

M.Sc. Biodiversität & Ökologie, B.Sc. Biologie, B.A. Pädagogik & Politikwissenschaften

Im Dienst seit: 2022

Thematische Schwerpunkte:

Besucherlenkung

Öffentlichkeitsarbeit

Umweltbildung

Störungssensible Arten (z.B. Raufußhühner)

 

Ziel ist es, eine naturverträgliche Nutzung von Natur und Landschaft zu fördern.

 

Mehr Informationen

Julia Werner

- In Bearbeitung -

Kontakt

Julia Werner

Gebietsbetreuung Biosphärenregion Berchtesgadener Land

Landratsamt Berchtesgadener Land
FB 33 Naturschutz und Jagdwesen
Salzburger Str. 64
83435 Bad Reichenhall

Telefon: +49 8651 773 682

Auerhahn (c)Florian Marchner
Auerhahn (c)Florian Marchner.JPG

Tierarten:

Für den Erhalt vieler seltener, geschützter oder auch störungssensibler Arten hat die Biosphärenregion eine teils besondere Verantwortung: Hierzu gehören unter anderem Raufußhühner (Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn, Alpenschneehuhn), Steinadler, Wanderfalke, Mauerläufer, Fledermäuse (Kleine Hufeisennase, Wimpernfledermaus, Mopsfledermaus), Kiesbrüter (Fluss-Regenpfeifer, Fluss-Uferläufer), Alpen-Kammmolch, Alpen-Salamander, Gelbbauchunke, Alpenbock, Apollofalter und Maivogel.

 

Pflanzenarten:

Besonders in den Hochlagen, aber auch im Tal kommen viele seltene Pflanzenarten vor. So findet man auf den Almen, Bergmähwiesen oder im Bergfels etwa Alpenrosen, Enziane, Silberdisteln und Arnika. In den Schluchten und Klammen findet sich eine Fülle an anderswo seltenen Arten wie das fleischfressende Alpenfettkraut.

Und neben vielen Blickfängen wie Christrose (Helleborus niger), Türkenbundlilie (Lilium martagon), kommen hier zahlreiche Orchideen vor. Dazu gehören verschiedene Knabenkräuter, Stendelwurze (Sumpf-Stendelwurz - Epipactris palustris), Ragwurzen (Fliegen-Ragwurz - Ophrys insectifera ), Sumpf-Gladiole mit einem Reliktvorkommen, Herbst-Drehwurz (Spiranthes spiralis) und Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii).

 

Highlights:

Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex) - mit dem einzigen Vorkommen in Deutschland.

Maivogel (Euphydryas maturna) - mit einem der letzten Vorkommen in Deutschland.

Alle vier Raufußhuhnarten, die in Deutschland vorkommen, insbesondere Alpen-Schneehuhn (Lagopus muta).

Sudeten-Blasenfarn (Cystopteris sudetica) - einziges Vorkommen in Deutschland.

Klebriger Lein (Linum disposum), Sumpfgladiole (Gladiolus palustris), Herbst-Drehwurz (Spiranthes spiralis) - Verantwortungsarten für das Berchtesgadener Land.

 

Hilfsprogramme für:

Maivogel,

Artenhilfsmaßnahme zur Lebensraumverbesserung von Sumpf-Gladiole, Klebriger Lein und Herbst-Drehwurz (Verantwortungsarten).

Naturschutz-Projekte:

Neben zahlreichen Landschaftspflegemassnahmen viele Projekte – z.B.  Schutz der Wiesenbrüter & Kiesbrüter, Amphibienschutz Berchtesgadener Land, Quellmoorprojekt, Kleine Hufeisennase (Pilotprojekt Quartiersoptimierung), Monitoring Birkhuhn & Auerhuhn.

Mehr Informationen

Die Biosphärenregion beheimatet mehr als 1700 Tier- und 1700 Pflanzenarten. Viele von diesen sind selten, bedroht und geschützt und besiedeln unterschiedliche Bereiche im Tal oder im Hochgebirge – auf die sie jeweils speziell angepasst sind:

Die Raufußhühner sind hier ein gutes Beispiel: So findet man Auerhuhn und Haselhuhn im strukturreichen Wäldern, das Birkhuhn im Bereich der oberen Waldgrenze im Übergang zu Latschenfeldern, auf alpinen Rasen und Almflächen und das Alpenschneehuhn hoch oben – oberhalb der Baumgrenze auf Berggraten, in Schneetälchen, in Fels- und Schuttflächen, alpinen Grasfluren oder Zwergstrauchheiden. Dabei sind alle Raufusshuhnarten an das Leben und Überwintern in eher kalten, raueren Gebieten angepasst, etwa durch ihr dichtes Federkleid oder ihr spezielles Verdauungssystem, das u.a. aus einem kräftigen Muskelmagen und besonders langen Blinddärmen besteht, welche es ermöglichst, selbst aus der kargsten Winternahrung Nährstoffe zu ziehen - wie etwa Koniferennadeln. Der Energievorrat für solche Arten ist sehr begrenzt, sodass – insbesondere in sensiblen Jahreszeiten wie dem Winter- Störungen durch Erholungssuchende wie Wanderer oder Skifahrer, die etwa abseits der Wege gehen, zu vermeiden ist. Denn jede Störung bedeutet für diese Arten ein teils hoher Verlust der Energie, die sie eigentlich für ihr Überleben und ihre Fortpflanzung bräuchten.

 

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