Ostallgäuer Alpenrand
Name: Ostallgäuer Alpenrand
Gebietsgröße: 33674 ha
Betreut seit: Oktober 2018
Bedeutung:
Voralpine, eiszeitlich geprägte Lebensräume mit Fluss-, Seen- und Moorlandschaften, deren typischer Flora und Fauna mit überregionaler Bedeutung. Übergang in die bayerischen Flysch- und Kalkalpen. Rückzugsgebiete naturschutzfachlich hochwertiger Pflanzengesellschaften und deren typischer Bewohner.
Typische Lebensräume:
Hochmoore, (Kalk)Flachmoore, orchideenreiche Feuchtwiesen, Magerrasen, Streuwiesen, extensive Mähwiesen und Weideflächen, Buchenwälder, Schluchtwälder, naturbelassene hochmontane und subalpine Nadelwälder, Latschen- und Grünerlengebüsche, alpine Rasen, Felsspaltengesellschaften
Besonderheit:
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Info-Flyer der Gebietsbetreuung "Ostallgäuer Alpenrand"
Der voralpine Teil des Gebietes liegt auf etwa 800 m Meereshöhe und ist durch die eiszeitliche Überprägung sehr seenreich. Häufig umgeben Hochmoore und Feuchtflächen diese Seen. Durch die intensive touristische Ausrichtung des sogenannten Königswinkels sind auch diese Landschaftsbestandteile einem hohen Freizeitdruck ausgesetzt. Insbesondere die Moorflächen besitzen eine hohe naturschutzfachliche Wertigkeit und bilden Rückzugsgebiete für eine Reihe vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Nach Süden schließt ein bis 1638 m hoher Gebirgszug der Flyschzone an die Ostallgäuer Seenlandschaft an. Auf diesem stocken sehr wuchskräftige, nadelholzdominierte Bergmischwälder und subalpine Fichtenwälder. Diese beherbergen wertvolle und vitale Populationen von Auer- und Haselhuhn. Durch zunehmenden Freizeitdruck aber auch durch intensive Forstwirtschaft und damit einhergehende Erschließung mit Forstwegen werden die für diese Tierarten geeigneten Lebensräume immer kleiner.
An der Landesgrenze zu Tirol bilden die bayerischen Kalkalpen den dritten Teillebensraum des Gebietes. Die höchste Erhebung ist die Hochplatte mit 2082 m NN. Die montanen Lagen sind mit nadelholzdominierten Bergmischwäldern bestockt und werden je nach Hangneigung mehr oder weniger forstwirtschaftlich genutzt. In subalpinen Lagen stocken, durch Almflächen unterbrochene subalpine Fichtenwälder. Nach oben hin schließen Latschen- und Grünerlengebüsche und dann alpine Matten an. Die Übergangsbereiche von den subalpinen Fichtenwäldern zu den Latschen- und Grünerlengebüschen stellen wichtige Lebensräume für das Birkhuhn dar.
Eine intensive, ganzjährige touristische Nutzung des Gebietes, begünstigt durch mehrere Bergbahnen, stellen ein erhebliches Störungspotential dar. Zudem hat der Besucherdruck durch die technischen Fortschritte bei den durch Elektromotoren unterstützten Fahrrädern enorm zugenommen.
Name: Thomas Hennemann
Ausbildung:
Diplom-Forstwirt, Revierjagdmeister
Im Dienst seit: 2018
Träger: Landkreis Ostallgäu zusammen mit den Gemeinden Nesselwang, Pfronten, Füssen, Schwangau und Halblech
Thematische Schwerpunkte:
Umsetzung von Natura 2000, Lenkung von Freizeitaktivitäten, Lebensraumschutz und Monitoring von Rauhfußhühnern, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit, Schutz von Feuchtgebieten, extensive Bewirtschaftung von Streuwiesen und Magerrasen
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Als gebürtiger Niederbayer aus Vilshofen a. d. Donau hatte ich das Glück auf einer Alm bei Berchtesgaden aufwachsen zu dürfen. Nach dem Studium der Forstwissenschaften in München und Freising legte ich nach zweijährigem Referendariat erfolgreich mein Staatsexamen ab. Während dieser Zeit kam ich ins südliche Ostallgäu, wo ich seither lebe. Nach einigen Jahren als Standortserkunder und Forsteinrichter entschloss ich mich, den Beruf des Revierjägers zu erlernen. Von 2002 bis 2018 betreute ich als Revierjagdmeister ein großes Jagdrevier in meinem heutigen Zuständigkeitsbereich als Gebietsbetreuer.
Kontakt
Landkreis Ostallgäu - Außenstelle
Tiroler Straße 71
87629 Füssen
Telefon: 08341 90021818
Tierarten:
Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn, Schneehuhn, Steinadler, Wanderfalke, Mauerläufer, Weißrückenspecht, Uhu, Sperlingskauz, Rauhfußkauz, Schwarzstorch, Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Bekassine, Eisvogel, Neuntöter, Mopsfledermaus, Biber, Skabiosen-Scheckenfalter, Thymian-Ameisenbläuling
Pflanzenarten:
Deutsche Tamariske, Eibe, Felsenbirne, Frauenschuh, Fliegen-Ragwurz, Wendelorchis, Sumpf-Glanzkraut, Fieberklee, Sumpf-Gladiole, Alpenfettkraut, Stengelloser Enzian, Alpenrose, Hirschzunge
Highlights:
Im Bergbereich Umsetzung eines Waldwirtschaftsplanes mit integriertem Naturschutzkonzept; hier insbesondere Erhalt und Schaffung von Lebensräumen für Rauhfußhühner und Spechte
Hilfsprogramme für:
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Bedrohung:
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Naturschutz-Projekte:
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Besondere Lebensraumtypen:
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Mehr Informationen
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Was Sie unbedingt erleben müssen
Herrliche Gipfelerlebnisse mit unzähligen Alpengipfeln beim Blick nach Süden. Dreht man sich um 180° blickt man auf das bayerische Voralpenland mit Seen und Mooren.
Die schönsten Orte im Gebiet
Der Hofpensee, ein nacheiszeitlicher See, umgeben von Feuchtflächen und mit einem unvergesslichen Blick auf die Füssener und Pfrontener Berge.